Theater für junges Publikum machen. Fein. Aber was bedeutet es konkret für die Arbeit der Theaterschaffenden? Welches Theater? Wie jung oder jung geblieben soll das Zielpublikum sein? Was wir auf die Bühne bringen, soll begeistern, glücklich machen, hinterfragen, kritisch beleuchten, unterhalten; mit uns selbst und dem Publikum zu tun haben. So vielleicht das Ziel. Doch der Weg zur Bühne ist nicht immer eben und schon gar nicht gerade. Wer entscheidet eigentlich darüber wer macht, wer gemeint ist und was wir sehen dürfen? Welche Strukturen machen Dinge (un-)möglich? Wo sind sie gut? Wo muss man sie hinterfragen?
Seit 2009 wird die „Next Generation“ zu WESTWIND eingeladen. Auf die bundesweite Ausschreibung bewerben sich in der Regel 40 bis 50 Berufsanfänger:innen und Studierende aus Bereichen wie Dramaturgie, Regie, Schauspiel, Tanz, Ausstattung, Kultur- und Theaterpädagogik, Psychologie, Sport/Bewegungstheater, Neue Medien, Film, Szenisches Schreiben und Germanistik.
Auch dieses Jahr, in dem pandemiebedingt das Meiste anders ist, auch oder vielleicht vor allem das Theater, kommen 10 junge Menschen unter der Leitung der Autorin und Dramaturgin Annalena Küspert zusammen, um Kinder- und Jugendtheater zu sehen, zu diskutieren und sich über ihr eigenes (heutiges und künftiges) künstlerisches Schaffen zu verständigen.
Sie sind die „Next Generation 2021” und integrierter Bestandteil der Fachtagung WESTWIND. Die Gruppe besucht alle Inszenierungen und Veranstaltungen des Rahmenprogramms und ist eingeladen WESTWIND als lebendigen Ort des Austauschs mit erfahrenen und etablierten Theatermacher:innen zu erleben.
Leitung: Annalena Küspert
Assistenz: Céline-Sofie Ilbertz
Mit: Selma Böhmelmann, Martin Heim, Tobias Horstmann, Nora Cosima Kühnhold, Sefa Küskü, Gaye Mutluay, Saskia Scheffel, Carmen Schwarz, Christoph Steć, Zafer Tursun
Annalena Küspert
geboren in der Schweiz und aufgewachsen am Bodensee, studierte deutsche und englische Literaturwissenschaft in Deutschland und Großbritannien. Sie arbeitete schon während ihres Studiums als Dramaturgieassistentin, nach ihrem Examen als Dramaturgin, derzeit am Jungen Nationaltheater Mannheim und seit 2017 außerdem als Autorin; auch gemeinsam mit ihrem Mann Konstantin Küspert. Texte von ihr wurden u.a. an den Theatern Osnabrück, Münster, Konstanz und Chemnitz uraufgeführt. Ihr Jugendstück “am wasser” war 2020 auf der Longlist für den deutschen Jugendtheaterpreis
Selma Böhmelmann
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Selma Böhmelmann
1996 geboren, mit der Schwebebahn aufgewachsen, studierte Kulturwissenschaften und Politikwissenschaft an der Leuphana Universität. Absolvierte diverse Hospitanzen und Assistenzen u.a. an der Schaubühne, dem Augenblick mal! Festival oder der Volksbühne Berlin. Seit Herbst 2020 unterstützt sie Simone Dede Ayivi als Assistentin und dramaturgische Mitarbeiterin und studiert Theaterwissenschaft im Master an der FU Berlin.
(Bild: Privat)
Martin Heim
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Martin Heim
"Ich liebe Theater in seiner gesamten Vielfalt"
Diplom Kulturpädagoge (Uni Hildesheim), Darstellender Künstler u.a. im Kinder-Musik-theaterbereich. 2010 berufl. Wechsel zum Tagesvater, anschl. Erziehungszeit als schwuler Vater zweier Pflegekinder, Stückaufträge als Autor und Komponist für Kölner Puppentheater.
"Gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation" interessiert mich in Hinblick auf barrierefreies, nicht-heteronormatives Kinder- und Jugendtheater - auch für ein U3-Publikum- und deren Bezugspersonen.
(Bild: Privat)
Tobias Horstmann
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Tobias Horstmann
ist staatlich-anerkannter Erzieher und studiert derzeit Theaterpädagogik im sechsten Semester an der Hochschule Osnabrück. Von 2014 bis 2018 hat er regelmäßig an Bürgerbühnen- und Jugendclub-Produktionen des Theater Lübeck mitgewirkt. Als Erzieher arbeitete er vor allem in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe im Bereich Jungen*pädagogik.
(Bild: Privat)
Céline-Sofie Ilbertz
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Céline Ilbertz
1997 in Leverkusen geboren, studiert seit 2017 an der HBK Braunschweig. Seit 2016 ist sie als Assistenz der Gesamtleitung der StadtGeschichten in Staufen im Breisgau tätig. Neben ihrem Studium arbeitet sie bei Projekten des TPZ und LOT in Braunschweig. In der Spielzeit 19/20 war sie für ein längeres Praktikum am COMEDIA in Köln. Céline ist Teil des künstlerischen Kollektivs cindy+cate.
(Bild: Privat)
Nora Cosima Kühnhold
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Nora Kühnhold
schloss im Februar 2021 ihr Regie-Studium an der HfMT Hamburg mit einer Stückentwicklung für junges Publikum zu queerer Politisierung und Begehren ab. Wichtige Impulse für ihre Arbeiten kommen aus der Zusammenarbeit mit Raúl Reyes, dem sie anderthalb Jahre in Tucumán, Argentinien, assistierte. 2019 machte sie ein Praktikum beim Goethe-Institut São Paulo. Ihre Interessen sind feministisches Theater und improvisationsbasierte Theaterarbeiten aus Argentinien und Brasilien.
(Bild: Laura Levin u. Madeleine Palm)
Sefa Küskü
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Sefa Küskü
geboren in Wanne-Eickel fand seine Leidenschaft zu Tanz und Theater 2014, wo er erstmals in einem Tanztheaterclub auf der Bühne stand. Noch im selben Jahr durfte er sein erstes Kinder - und Jugendtheaterstück am Theater Kohlenpott in Herne spielen. „Leider Deutsch“ wurde zum Westwind Festival 2015 eingeladen. Seither steht Sefa auf verschiedenen Bühnen NRWs. Seit 2018 absolviert er seine Schauspielausbildung an der Schauspielschule der Keller in Köln.
(Bild: Markus J. Bachmann)
Gaye Mutluay
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Gaye Mutluay
Ich komme aus Bielefeld. Seit meiner Grundschulzeit stehe ich immer wieder auf der Bühne. Zurzeit studiere ich Lehramt an Grundschulen. Neben dem Studium habe ich eine theaterpädagogische Ausbildung angefangen. 2013 bis 2019 habe ich in der Theatergruppe 3ST in Schloss Holte-Stukenbrock, schauspielerische und theaterpädagogische Tätigkeiten ausgeübt. Seitdem leite ich theaterpädagogische Projekte mit Kindern in Bielefeld und Umgebung.
(Bild: Sascha Vredenburg)
Saskia Scheffel
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Saskia Josefine Scheffel
(*1996 in Dresden) studiert Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Dort engagierte sie sich in der Initiative Probebühne und dem AStA der Universität.
Saskia Scheffel ist Mitglied der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft und war dadurch für die Gesprächsgestaltung diverser Theaterfestivals verantwortlich.
Für die ästhetische Praxis ihres Studiums sorgt die Arbeit in den Kollektiven SuperDrive und mate ebene.
(Bild: Sarah Holzmann)
Carmen Schwarz
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Carmen Schwarz
Nach dem Regiestudium in Salzburg zog ich nach Köln und arbeite heute als freischaffende Regisseurin. In meiner Arbeit fokussiere ich mich auf Fragen des Zusammenlebens: unsere Utopie-Fähigkeit, Optimierungs-Sehnsucht und Irritations-Toleranz. So entstehen unterschiedliche Formate zwischen Theater-Magie und partizipativen Spielen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Arbeit für junge Menschen. Mein Traum ist es, einmal ein Stück auf meiner Muttersprache Porto-Deutsch zu inszenieren – warum nicht?
(Bild: Heide Prange)
Christoph Steć
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Christoph Steć
studiert Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln. Seine Arbeiten umfassen die Sparten Theater, Film und Videokunst. Nach einer langjährigen Partizipation im Theaterkollektiv "spinaTheater - junges ensemble solingen" vermittelt er nun diese Erfahrungen als theaterpädagogischer Autodidakt weiter an Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen partizipativer Stückentwicklungen am Theater der Keller in Köln.
(Bild: Luisa Bäde)
Zafer Tursun
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Zafer Tursun
wuchs in Köln auf. Nach dem Bachelorstudium der Germanistik und der Soziologie an der Universität Mannheim und Schauspiel-Erfahrungen am Nationaltheater Mannheim zog es ihn zurück nach Köln. Ab 2016 wirkte er bei Inszenierungen am Theater der Keller, am Schauspiel Köln sowie bei den Nibelungenfestspielen mit. 2020 erfolgte die Premiere seiner Debütinzsenierung Ein Hungerkünstler: Nach Franz Kafka. In der Spielzeit 21/22 inszeniert Zafer Tursun am Schauspiel Essen.
(Bild: Hieronymus Rönneper)