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L_VEPAR_DE
eine Verblendung (UA)

KOM'MA-Theater, Duisburg / Koproduktion mit Theaterkollektiv KOPIERWERK

Eine Katastrophe ist nicht erzählbar, sonst wäre sie eine Tragödie. Eine Tragödie hat einen Anfang und ein Ende. Die Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg am 24.07.2010 hat kein Ende. Der Prozess um den Tod von 21 Menschen wurde 2020 ohne Schuldspruch eingestellt. Das Stück „L_VEPAR_DE – eine Verblendung“ erzählt von einer traumatisierten Stadt, von der immer noch drängenden Frage nach Verantwortung. Und es erzählt von einer Schockstarre angesichts einer unerzählbaren Katastrophe.

Auszug aus der Begründung der Auswahljury:
„(Es ist) den Theatermacher:innen gelungen, Dokumentartheater vom Feinsten zu entwickeln. (…) Immer wieder wird die Inszenierung hochemotional, ohne in Voyeurismus zu verfallen. (…)Die Duisburger Inszenierung ist ein Baustein in der Aufarbeitung der Katastrophe, der junge Menschen sensibilisieren kann, genauer hinzuschauen.“

Das Ensemble um Regisseur René Linke hat sich mit der Aufarbeitung der Duisburger Loveparade-Katastrophe eine schwierige Aufgabe gestellt. Um so grandioser, dass es den Theatermacher*innen trotz massiver Anfeindungen im Vorfeld gelungen ist, Dokumentartheater vom Feinsten zu entwickeln. Durch akribische Recherchearbeit – der Stücktext basiert auf Originalzitaten, perfekt eingesprochen vom Jugendclub des Theaters – wird für das Publikum nah an der örtlichen Historie nachvollziehbar, wie das unheilvolle Geschehen seinen Lauf nahm.

Eine überzeugend-homogene Schauspieltruppe zeigt auf, wie 2010 der Traum der Stadt Duisburg zum Trauma wurde. Immer wieder wird die Inszenierung hochemotional, ohne in Voyeurismus zu verfallen. Ein effektvolles Schlussbild, Abbild des eingestellten Gerichtsverfahren im Frühjahr 2020, visualisiert noch einmal das Dilemma.

Die Duisburger Inszenierung ist ein Baustein in der Aufarbeitung der Katastrophe, der junge Menschen sensibilisieren kann, genauer hinzuschauen, wenn wieder einmal der Schein das Sein verdrängt.

 

Das Duisburger Kinder- und Jugendtheater KOM'MA-Theater wurde 1976 als ReibeKuchenTheater gegründet und gehört damit zu den ältesten freien Kinder- und Jugendtheatern der Bundesrepublik. Seit 1994 bestellt das Ensemble des KOM’MA-Theaters den Spielplan im städtischen Veranstaltungshaus KOM'MA.

Das Theaterkollektiv KOPIERWERK beschäftigt sich seit 2016 auf der Bühne mit der Komplexität sozialer Erfahrung in medialen Zeiten. Erfahrungs-Widersprüche des Alltags in ihrer Differenz, ihrer Widersprüchlichkeit kenntlich zu machen. Die Produktionen wurden mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt mit „Shame shame but different“ auf dem „35. Theatertreffen NRW “ mit dem Preis der Jugendjury.

Termine

So., 22.08.2021

20:00 Uhr

Mo., 23.08.2021

09:00 Uhr

Zugang

done Öffentlich | 16+

Spielort

pin_drop Roter Saal

Dauer

75 Minuten

Theater

KOM'MA-Theater, Duisburg / Koproduktion mit Theaterkollektiv KOPIERWERK
www.kommatheater.de

Video

Produktion

KOM'MA-Theater, Duisburg / Koproduktion mit Theaterkollektiv KOPIERWERK

Text und Regie: René Linke
Regie-Assistenz: Luisa Schwab
Bühne: Marcel Linke, Frank Boermann
Organisation: Renate Frisch, Sascha Bauer, Katrin Siedler
Technik: Clemens Hörlbacher
Choreographie / Performance: Marcel Sparmann
Ton / Komposition: Max Kotzmann
Visuals: Laura Brinkmann, Laura Thomas
Performance: Laura Brinkmann, Esther Butt, Leon Frisch, Moritz Rüge, Annika Schmidt, Laura Thomas
Einsprecher*innen: Jana Balzert, Angelo Enghausen-Micaela, Franziska, Hammerschmidt, Matilda Heyer, Sheila Krause, Thorsten, Strunk, Finn Thieme
Aufführungsrechts: beim Theater

gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, NRW Landesbüro für Freie Darstellende Künste, Förderverein Spielträume e.V.

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